
Darmgesundheit, Verdauungsbeschwerden und Erkrankungen
Verständnis und Unterstützung
Der Darm befindet sich nach der chinesischen Tradition in unserer "Mitte". Dort hat er sein großes enterisches Nervensystem - unser "Bauchgehirn". Dieses spielt eine zentrale Rolle bei der Verdauung, der Nährstoffaufnahme, aber auch für das Immunsystem und sogar für unsere Psyche. Probleme wie Blähungen, Völlegefühl und Unverträglichkeiten sollten daher als erste Warnsignale betrachtet werden. Je eher Sie beginnen den Körper bei der Regulation zu unterstützen, desto leichter können Sie schlimmere Symptome bis hin zu Krankheiten vorbeugen. Sind diese erstmal da, braucht es einen längeren Genesungsweg. In diesem Artikel werden daher die häufigsten Darmprobleme und naturheilkundliche Maßnahmen zur Behandlung vorgestellt.
Zusammenhänge: Darm-Hirn-Achse
Heute weiß auch die Wissenschaft: Der Darm beeinflusst über die Darm-Hirn-Achse sowohl das Immunsystem als auch die Psyche. Diese Achse ist ein bidirektionales Kommunikationssystem, das das enterische Nervensystem des Darms mit dem zentralen Nervensystem des Gehirns verbindet. Ein gesundes Darmmikrobiom unterstützt das Immunsystem, indem es schädliche Mikroorganismen bekämpft und Entzündungen reduziert. Gleichzeitig kann der Zustand des Darms die Stimmung und Emotionen beeinflussen, da etwa 90% des körpereigenen Serotonins, eines wichtigen Neurotransmitters für das Wohlbefinden, im Darm produziert werden. Stress und psychische Belastungen können wiederum die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen und Verdauungsprobleme verschlimmern. Eine Behandlung ist daher immer ganzheitlich anzugehen. Dann zeigt sie die nachhaltigste Wirkung.
Häufige Darmprobleme und ihre Ursachen
-
Blähungen: Entstehen durch zu viel Luft oder Gas im Darm, oft verursacht durch bestimmte Lebensmittel, schnelles Essen oder ein Ungleichgewicht der Darmbakterien.
-
Völlegefühl: Ein unangenehmes Gefühl der Überfüllung im Magen, das durch übermäßiges Essen, fettige Lebensmittel oder Stress verursacht werden kann.
-
Unverträglichkeiten: Treten auf, wenn der Körper bestimmte Nahrungsmittel nicht richtig verdauen kann, wie bei Laktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit (Zöiakie)) oder Fruktosemalabsorption. Verschiedenste Nahrungsmittel können aber einen sensiblen Darm reizen und daher im Einzelfall als "unverträglich" gelten.
-
Durchfall: Häufige, wässrige Stühle, die durch Infektionen, Unverträglichkeiten oder chronische Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom (IBS) verursacht werden.
-
Verstopfung: Seltene oder schwierige Stuhlentleerungen, oft begleitet von Bauchschmerzen und Blähungen, verursacht durch ballaststoffarme Ernährung, Dehydration oder Bewegungsmangel.
-
Reizdarmsyndrom (IBS): Eine chronische Erkrankung, die Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung verursacht, oft verschlimmert durch Stress und bestimmte Nahrungsmittel.
Erkrankungen:
Leaky Gut (durchlässiger Darm)
Leaky Gut, oder durchlässiger Darm, ist eine Erkrankung, bei der die Darmschleimhaut durchlässiger wird als normal, meist auf Grund lokaler Entzündungsgeschehen. Dies kann dazu führen, dass unverdaute Nahrungsbestandteile, Toxine und Mikroben in den Blutkreislauf gelangen, was Entzündungen und eine Vielzahl von Symptomen verursachen kann, darunter Müdigkeit, Kopfschmerzen und Hautprobleme. Erste Symptome können durch eine Dysbiose (Ungleichgewicht der Darmflora) oder nach einer Antibiotikabehandlung auftreten und sich im Laufe der Zeit zu einer ernsthaften Erkrankung kumulieren. Auch Stress ist hierbei eine wichtige Komponente.
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED), die durch eine anhaltende Entzündung der Darmwand gekennzeichnet sind.
-
Morbus Crohn: Kann den gesamten Verdauungstrakt betreffen, tritt jedoch häufig im Ileum und Colon auf. Die Entzündung ist diskontinuierlich und betrifft alle Schichten der Darmwand, was zu Komplikationen wie Stenosen und Fisteln führen kann.
-
Colitis ulcerosa: Betrifft in der Regel nur den Dickdarm und das Rektum. Die Entzündung ist kontinuierlich und beschränkt sich auf die Schleimhaut und Submukosa, was zu Symptomen wie blutigem Durchfall und Bauchschmerzen führt.
Maßnahmen aus der Naturheilkunde
Es gibt verschiedene naturheilkundliche Ansätze, um die Darmgesundheit zu fördern und Beschwerden zu lindern:
-
Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten unterstützt die Darmgesundheit. Vermeiden Sie blähende Lebensmittel und essen Sie in Ruhe.
-
Probiotika: Probiotische Produkte oder Lebensmittel wie Joghurt, Sauerkraut und Kefir können helfen, die Darmflora zu verbessern und Blähungen zu reduzieren.
-
Kräuter: Pfefferminze und Kümmel sind seit langem für ihre verdauungsfördernden Eigenschaften bekannt und können bei Blähungen und Völlegefühl helfen. Verdauungsfördernde Tees und Bitterstoffe ebenfalls.
-
Hydratation: Ausreichend Wasser trinken unterstützt die Verdauung und hilft, den Darm in Schwung zu halten. Die Ausleitung unterstützt auch die Hautreinheit.
-
Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Darmbewegung und kann Verdauungsbeschwerden lindern.
-
Stressbewältigung: Techniken wie Yoga, Meditation und Atemübungen können helfen, Stress abzubauen und die Verdauung zu verbessern.
-
Psychotherapie: Eine therapeutische Begleitung kann helfen Stressfaktoren aufzudecken und abzubauen.
-
Ganzheitliche Methoden: Osteopathie, Reiki und Kinesiologie wirken über das Nervensystem ausgleichend auf den Darm ein und unterstützen die allgemeine Gesundheit.
-
Naturheilkunde: eine professionell angeleitete Darmsanierung kann Ihnen helfen das Keimmileu per Test zu erfassen und durch gezielte Produkte zu regulieren. Die Prüfung von Unverträglichkeiten kann ebenso mittels Testkit erfolgen und bei der weiteren Behandlung wichtig sein.
Prüfung von Unverträglichkeiten
Die Prüfung von Lebensmittelunverträglichkeiten kann durch verschiedene Methoden erfolgen:
-
Eliminationsdiät: Bestimmte Nahrungsmittel werden für eine bestimmte Zeit aus der Ernährung entfernt und dann schrittweise wieder eingeführt, um Reaktionen zu beobachten.
-
Bluttests: Tests auf spezifische Antikörper können Hinweise auf Unverträglichkeiten geben.
-
Atemtests: Diese Tests messen die Menge an Wasserstoff oder Methan im Atem nach dem Verzehr bestimmter Zucker, um Unverträglichkeiten wie Laktose- oder Fruktosemalabsorption zu diagnostizieren.
Fazit
Darmgesundheit ist entscheidend für das allgemeine Wohlbefinden. Problem können durch eine ausgewogene Ernährung, Probiotika, Kräuter, ausreichende Hydratation, Bewegung und Stressbewältigung gelindert werden. Die Prüfung von Unverträglichkeiten kann helfen, spezifische Auslöser zu identifizieren und zu vermeiden. Diese und weitere therapeutische Ansätze können helfen, die Darmgesundheit zu fördern und das Wohlbefinden nachhaltig zu verbessern, indem Heilung und Selbstregulation im Körper unterstützt wird.